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Wertschätzung der Natur

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,

die Wanderparkplätze sind voll, am Taleingang stehen zahlreiche Autos am Wegesrand, auf Wiesen und in Wäldern staunen die Rehe und Buntspechte: Der Spaziergang, die Wanderung, der kleine Ausflug – neu entdeckt und entspannt genossen. Das ist wirklich etwas Schönes, einfach so dahingehen, schauen, lauschen, riechen – Natur erleben. Das hilft letztlich allen, - uns jetzt, - der Natur, weil wir sie wieder mehr kennen und schätzen lernen, - und dann auch der nächsten Generation, weil sie dank unserer neuen Wertschätzung auch noch etwas davon hat.

Aber nicht nur das, es kommt noch etwas dazu: Es sind ganz andere Gedanken und ganz andere Gespräche auf so einem Spaziergang, viel mehr Tiefe, viel mehr Weite im Denken und Sprechen, und oft auch mehr Gefühl.
Ein Gespräch entwickelt sich anders, wenn gemeinsames Schweigen kein Problem ist und Gedanken erst einmal so dahingesagt werden können in die Weite von Wald und Wiese. Da hilft es sogar, wenn nicht immer gleich Blickkontakt ist. Und es sind nicht nur die Frischverliebten, die vorsichtig tastend die andere Hand suchen und finden beim gemeinsamen Gehen in dieselbe Richtung. Auch die Gedanken im Allein-Gang sind andere als zuhause auf dem Sofa oder am Esstisch. Mir jedenfalls kommen nach der ersten halben Stunde oft ganz neue Dinge in den Sinn oder für eine anstehende Entscheidung ein Gedanke, der ein neues Licht bringt für eine bessere Lösung.

Nicht selten fühle ich mich dann auch dem Himmel etwas näher (ohne allerdings der „altgermanischen“ Überlegung zu folgen, dass ich meinen Gott eher in der Natur finde als in der Kirche).

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche und beglückende kleine Ausflüge!
Ihr Pfarrer Jochen Keßler-Rosa