Vom Sammeln und Geben
Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,
„ … mein Blütenstaub gehört mir und keinem anderen!“, sagte die Blume und ließ weder Biene noch Schmetterling davon naschen. Sie zeigte ihre Pracht, welkte dahin und starb ohne Samen und Frucht.
Es gibt so viele Mitmenschen, die schenken ihre Zeit und ihre Kraft anderen, sie pflegen, sie sind gute Nachbarn, hören aufmerksam zu. Aber es gibt auch so viele Mitmenschen, die vor allem sammeln, was sie kriegen können. Sie ringen um jeden Euro und fragen als erstes, was sie dafür bekommen, wenn sie dies oder jenes machen. Das Bild von der Blume (nach Rudolf Kirsten) erzählt, wie es ausgeht.
Die Sorge, zu kurz zu kommen, ist oft übermächtig. - Gott sei Dank aber kennen viele von uns das gute Gefühl am Ende des Tages, wenn sie etwas geben konnten.
Da fällt mir ein: Könnte es sein, dass die Entlohnung in Pflege, Erziehung und Sozialarbeit so ein schwieriges, lange vernachlässigtes Thema ist, weil Menschen in diesen Berufen eben nicht zuerst nach dem Lohn fragen?
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Sommerwoche und das gute Gefühl, im Beruf und im Privaten auf dem richtigen Weg zu sein.
Ihr Pfarrer Jochen Keßler-Rosa