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Nur mal eben kurz

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie auch dieses Gefühl, wenn man das Gefühl hat, man wird für dumm verkauft. Auf dem Bahnsteig am Freitag ging es mir so. Alle ICEs in meine Richtung hatten ca. 30 Minuten Verspätung. Und zu jedem dieser Züge wurde durchgesagt: „Grund dafür ist eine Reparatur am Zug.“ Beim ersten Zug habe ich mit dem Kopf genickt. Kann ja passieren. Beim zweiten, für den das durchgesagt wurde, dachte ich: „Unglaublich, dass so etwas an zwei Zügen hintereinander passiert.“ Beim dritten Zug habe ich dann mal eben geschluckt. Nur mal eben kurz … aber ich kam mir verulkt vor. Glauben die wirklich, dass ihre Kunden so blöd sind, das zu glauben oder dass alle eh nicht zuhören, was da so durchgesagt wird. Es ist auf jedem Fall unglaublich respektlos, so mit Kunden umzugehen.

Das, was wir uns wünschen, ist ernst genommen zu werden. Respekt, Wertschätzung. Das möchten wir gerne. Aber wie gehen wir eigentlich mit uns selbst um? Können wir dazu stehen, trotz innerlichem Boykott-Willen doch Spiele (aber ja nur die von Deutschland, das ist ja was anderes … oder so) der Skandal-WM geschaut zu haben? Und steigt nun die Boykott-Willigkeit schlagartig noch einmal um 100%?
Ja, wir neigen dazu, gegenüber uns selbst so zu argumentieren - also ich zumindest. Aber auch da merken wir, dass das irgendwie blöd ist.

Advent heißt Ankunft. Und der, der ankommt, hat einmal gesagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Vielleicht, ohne sich da irgendwie komplett unter Druck zu setzen, eine Idee für die Woche nach dem zweiten Advent, oder?

Ihr
Carsten Bräumer