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Nur mal eben kurz

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Leserin, lieber Leser,

manchmal sage ich: „Da fehlen mir echt die Worte.“ Bei mir ist das ein Ausdruck dessen, dass ich über etwas sehr erstaunt oder verärgert bin. Manchmal ist es aber auch anders. Stimme weg! Nur eben kurz bekommt man nix mehr heraus, weil die Stimme angeschlagen ist.

„Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.“ Mit diesen gewaltigen Worten beginnt das Johannesevangelium. Und manch eine:r von uns mag wissen, dass sie die Menschen nun seit fast 2000 Jahren inspirieren und zum Nachdenken bringen.

Aber was ist, wenn die Stimme weg ist? Wenn ich kein Wort mehr heraus bringe? Ist dann auch Gott weg? Könnte man ja im Umkehrschluss denken, oder?

„Zum Glück sind wir Diakonie!“ - das antworte ich dann. In unserer Arbeit wird deutlich, dass wir gar nicht unbedingt Worte brauchen. Gott ist da, wo wir in einen Haushalt kommen und Hilfen im Alltag leisten. Gott ist da, wo wir durch gute Verwaltung dafür sorgen, dass Menschen in Not Hilfen über unsere Stiftungen bekommen. Gott ist da, wo wir einem Menschen, der körperliche Pflege braucht, mit Würde und Respekt begegnen. Gott ist da, wo wir für saubere Räume, schöne Gartenanlagen sorgen, damit sich die Menschen, die uns anvertraut sind, wohl und willkommen fühlen. Und werden da viele Worte gemacht? Nein, ich denke manchmal sogar eigentlich zu wenige. Ein Dankeschön mehr würde manchmal sicher gut tun. Und nicht einmal das fordern die, die auf diese Art von Gott „erzählen“, Gottes Liebe sichtbar und spürbar machen, meist nicht ein.

Trotzdem denke ich: Gut tun würde es schon. Und meistens ist die Stimme ja nicht weg. Auftrag verstanden!

Ihr
Carsten Bräumer