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Nur mal eben kurz

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Leserin, lieber Leser,

wenn man einen Vertrag miteinander eingeht, dann vereinbart man etwas miteinander im Vertrauen darauf, dass beide Seiten ihre Zusagen einhalten und man sich von dem Moment an aufeinander verlassen kann. Das ist die Basis für jedes gute Geschäft und für jede langfristige Beziehung.

„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, sagt allerdings auch ein Sprichwort. Und signalisiert damit, dass man sich eben nicht aufeinander verlassen sollte. Irgendwie traurig so ein Sprichwort. Ja, man macht manchmal schlechte Erfahrungen aber …

Ich habe das neulich erlebt. Habe mich für eine Mietwohnung interessiert. Klar, es ist üblich, Einkommensverhältnisse zu prüfen, eine Schufa Auskunft einzuholen ... Aber da waren es Anforderungen, die weit über alles hinausgingen, was ich bisher erlebt habe. Man sollte Arbeitsverträge einscannen und hinschicken vor einer Besichtigung, Arbeitgeber-Referenzen vorlegen und noch ein paar Dinge mehr. Dann habe ich gedacht: „Nimm mal Kontakt auf, vielleicht geht’s ja auch anders.“
Aber dann habe ich gemerkt, dass das bei mir ein komplett ungutes Gefühl auslöst. Nur mal eben kurz … Nicht dass ich oder dass wir da irgendetwas zu verbergen hätten aber …

Auf welcher Basis kommt eigentlich so ein Vertrag zustande? Bevor man sich kennen lernt, erst einmal Kontrolle. Für Vertrauen bleibt da absolut gar kein Platz mehr. Nicht mein Menschenbild und nichts, was ich will.
Ich habe dann trotzdem geschrieben und erklärt, warum mein Interesse weg ist. Und ich habe auch eine sehr nette Antwort bekommen. Für Vertrauen und einen Vertrag gab es aber trotzdem keine Basis mehr!

Vertrauen ist gut, Kontrolle vielleicht auch, aber alles in der richtigen Reihenfolge!
Ihr
Carsten Bräumer