Nur mal eben kurz
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Leserin, lieber Leser,
Pfingsten ist das Fest, an dem wir Christen feiern, dass Gottes Geist in unserer Welt ist und bewegt. Pfingsten feiern wir, dass Gottes Geist Menschen verändert. Pfingsten feiern wir, dass gegen alle wahrgenommenen Wirklichkeiten dort, wo Gottes Geist wirkt, Dinge geschehen können, die wir eigentlich gar nicht für möglich halten. In theologischer Sprache heißen solche Dinge Wunder. Aber weil wir ja wissen, dass es so etwas wahrscheinlich gar nicht gibt, sagen wir meistens: Da kann man eben nichts machen. Und damit akzeptieren wir alles eben so, wie es ist. Weil wir es gar nicht für möglich halten. Die meisten von uns zumindest.
Auf dem Campingplatz Börgerende ist das ein klein wenig anders. Da hält man es für möglich, dass Menschen auf dem Wasser laufen. Und so wie das Schild aufgestellt ist, nicht nur, wenn´s gefroren ist. Sogar Haftung für das Wunder wird definiert. „Betreten verboten!“ Da wird etwas für möglich gehalten. Schon zig mal bin ich an dem Schild vorbeigelaufen und habe mir nichts dabei gedacht. Aber dann auf einmal, nur mal eben kurz, habe ich angehalten und gedacht: „Da hält jemand ziemlich viel für möglich!“
Ok, wahrscheinlich ist das Schild doch irgendwie anders gemeint. Aber ich habe mich gefragt: „Halten wir es überhaupt für möglich? Halten wir es für möglich, dass sich Dinge verändern, die wir für komplett festgefahren halten, für unveränderbare Welten?“
Pfingsten macht Mut, vielleicht doch mit dem Unerwarteten, dem vielleicht für unmöglich Gehaltenen zu rechnen. Pfingsten macht Mut, Gott nicht aus der Welt herauszudenken, sondern das Wunder für möglich zu halten. Gottes Geist verändert Menschen und damit Strukturen.
Und vielleicht sehen auch wir dann Sinn darin, solche Schilder aufzustellen, weil wir es für möglich halten.
Ihr
Carsten Bräumer