Nur mal eben kurz
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Leserin, lieber Leser,
ich weiß nicht, ob es bei Ihnen auch so ist, aber bei mir hat der Mai eine ganze Menge verändert. Ich habe das Gefühl, als würden wir uns gerade schütteln und die Fesseln der Pandemie abwerfen. Es geht einfach alles wieder los. Viele Einschränkungen fallen weg. Die Masken fallen in den meisten Lebensbereichen, das gute Wetter lockt die Menschen raus, die Kaffees und Biergärten, die Terrassen in den Restaurants, die so lange verwaist waren, sind voller Menschen.
Und auch bei der Arbeit kommt irgendwie der gewohnte Alltag zurück. Waren im Lockdown und den folgenden Zeiten die Büros zuhause oder in der Firma der Aufenthaltsort, finden jetzt wieder Sitzungen in Präsenz statt. Ja, man lädt noch so ein, weil es etwas Besonderes ist, aber es geht wieder los. Irgendwie mit der Natur erwacht auch das Leben in der Gesellschaft wieder.
Schön, oder? Ich genieße das gerade unheimlich! Aber es ist fühlt sich auch komisch an. Man ist es noch nicht wieder gewöhnt.
Und noch etwas ist wieder da: die Gleichzeitigkeit. Irgendwie war alles aufgeräumter in der Lähmung. Jetzt wechseln die Termine wieder im Stundentakt. Und mit ihnen die Themen. Man hat wieder das Gefühl, dass alles gleichzeitig stattfindet und nicht immer zusammenpasst. Da werden Erfolge berichtet, Dinge, die richtig gut laufen, und im nächsten Termin Krisen bearbeitet, brechen Teams auseinander, läuft es gar nicht rund. Und dann muss man manchmal kurz innehalten, nur mal eben kurz, und sich klar machen: Ja, das ist das Leben.
Und wahrscheinlich weil es mir gerade so fremd vorkommt, bin ich mal wieder auf Roger Cicero (RIP!) gestoßen, der diese Gleichzeitigkeit in Worte und Musik gebracht hat, dieses Gefühl: In diesem Moment. Hören Sie mal rein, wenn sie können.
In diesem Moment
Geht irgendwo die Sonne auf
Nimmt ein Schicksal seinen Lauf
Erlischt irgendwo ein Stern
Scheint das Glück unendlich fern
Werden Zwillinge geboren
Und Liebeslügen geschworen
Werden Hoffnungen zerstört
Und ein Gebet erhört
Und irgendwo wird's gerade Sommer
Und anderswo schon Herbst …
Das Leben ist bunt und vielfältig und gleichzeitig. Viel mehr als wir es denken und denken können. Und genau das ist das Leben. In diesem Moment. Ob ein Plan dahinter steckt? Keine Ahnung! Aber Gott steckt dahinter und damit ist es lebendig und immer nach vorn gedacht und gelebt. Mir ist es manchmal fast ein bisschen viel. Aber dann denke ich an das Lied und dann mag ich es auch wieder!
Ihr
Carsten Bräumer