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Nur mal eben kurz

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Leserin, lieber Leser,

irgendwie entsetzt es mich geradezu, wenn im Zusammenhang mit dem 02. April in diesem Jahr vom „Freedom Day“ gesprochen wird. Freiheitstag …

Freiheit, weil die Pflicht entfällt, einen Mund-Nasenschutz zu tragen, der inzwischen überall in großen Mengen und zu niedrigen Preisen verfügbar ist und dazu dient, einander nicht anzustecken. Da werden „Freiheitsfeste“ vorbereitet, „Freiheitsreden“ gehalten und da wird … Da wird Freiheit, der vielleicht wichtigste Wert demokratischer Gesellschaften, banalisiert und wie ich finde missbraucht.

„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“, sagte Immanuel Kant. Und „Die Freiheit besteht darin, dass man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet“, sagte der Liederdichter Matthias Claudius.

Freedom Day? Wirklich? Ernst gemeint?

Dass Freiheit etwas ist, wofür Menschen kämpfen, wofür sie ihr Leben einsetzen und leider auch viel zu viele ihr Leben verlieren, das kann man aktuell auf furchtbarste Art und Weise nur zwei Länder weiter mitten in Europa sehen. Menschen in der Ukraine kämpfen um ihre Freiheit! „Es ist ein Kampf für unser Recht, Ukrainer zu sein. Wer sich an diesen Krieg erinnert, wird den Preis des Lebens und der Freiheit nie vergessen“, zitiert DIE ZEIT Olena Selenska, die First Lady der Ukraine.

„Freedom Day“, weil wir keine Masken mehr tragen, die die Schwächeren und Anderen vor dem Virus schützen? Ernst gemeint? Wenn ich da mal eben drüber nachdenke, nur mal eben kurz, dann verstehe ich die Welt nicht mehr! Mir zumindest darf damit niemand kommen. Ich wünsche mir, dass wir miteinander und ebenso mit unseren höchsten Werten doch mit mehr Respekt umgehen!

Ihr
Carsten Bräumer