Zurück

Nur mal eben kurz

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Leserin, lieber Leser,

seit dem 24. Februar ist in Europa wieder Krieg. Eine beängstigende Erkenntnis. Wir waren anscheinend nie so weit weg davon, wie wir immer dachten.

Die Tatsache, dass Krieg ist, verändert. Das merkt man. Nicht nur die Schlagzeilen der Presse und Themen aller Fernsehsendungen. Auch ganz direkt und persönlich. Auf einmal fühle ich mich nicht mehr sicher. Alle Grundängste werden geweckt und selbst die Tabuworte wie Atom werden auf einmal wieder gesagt.

Es verändert aber auch uns ganz direkt. Man hat das Bedürfnis, sich zu bekennen. Ja, ich bin auch gegen diesen furchtbaren Krieg. Ja, ich will, dass das aufhört, dass Menschen - Frauen, Männer und unendlich viele Kinder zuhause nicht mehr sicher sind. Und ja, ich verurteile die Taten der Aggressoren.

Das was der Krieg aber auch versucht, heimlich in unsere Welt zu tragen, ist Hass. Er sickert ein und auf einmal beäugen wir Menschen, mit denen wir ewig zusammenleben, kritisch. Haben sie aufgrund ihrer Herkunft mit den Aggressoren zu tun? Sympathisieren sie vielleicht sogar mit ihnen?
Und so fängt es an. Der Krieg frisst sich in unser Leben.

Wir können das stoppen. Stoppen indem wir innehalten und erstmal durchatmen und nachdenken, nur mal eben kurz.

Und dann merken wir, niemand muss sich rechtfertigen für etwas, was ein anderer tut. Denn wenn das anfängt, dann ist er noch ein wenig näher gerückt, der Krieg.
Geben wir dem Hass keine Chance bei uns! Nur zusammen sind wir stark!

Ihr
Carsten Bräumer