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Lieferengpass

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,

mein persönliches Wort des Monats ist: Lieferengpass. Da läuft es einem doch kalt den Rücken runter bei der Vorstellung, dass unter dem Weihnachtsbaum nur Gutscheine liegen. Kein neues Smartphone, keine innovative Modelleisenbahn, keine Krawatte (aus chinesischer Seide), keine echte Vanille - das trifft. Ganz ehrlich: Ich freue mich darüber (nein, nicht was Sie denken, weil mir sowieso gerade keine guten Geschenke einfallen). Mir und vielleicht auch anderen Menschen kommt in den Sinn, dass die Botschaft vom Frieden in der Welt und der Nächstenliebe eben keinen Lieferengpass hat. Es braucht nur das Wort, meine Haltung und meine Tat. Geliefert hat Gott schon, ein für alle Male. Unter dem Weihnachtsbaum braucht es dann nur uns selbst, die liebevollen Gesten, ein selbst gesungenes (oder gebrummtes...) Lied und ein Miteinander. Wer allein ist, telefoniert vielleicht, nutzt WhatsApp, freut sich auf den Besuch in den nächsten Tagen oder schreibt und bekommt mal wieder einen Brief? Diese Lieferkette könnte nur unterbrochen werden durch Böswilligkeit. Das gibt es, muss aber nicht sein, gerade zur Weihnachtszeit.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventswoche und störungsfreie Lieferkette!
Ihr Pfarrer Jochen Keßler-Rosa