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Landesbischof dankt Pflegekräften

Heinrich Bedford-Strohm ist berührt, dass Pflegekräfte "über ihre Grenzen gegangen sind"

Stolze und erschöpfte Pflegekräfte hat der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bei seinem ersten Besuch in einem Pflegeheim seit Ausbruch der Corona-Pandemie erlebt. Im Gespräch mit Mitarbeitenden des Evangelischen Pflegezentrums Lore Malsch in Hohenbrunn-Riemerling bei München sagte der Bischof: „Ich habe in den ganzen Wochen an niemanden so viel gedacht wie an Sie, die in der Pflege tätig sind.“ Die Teams hätten ein Dilemma zu lösen gehabt: Den Schutz und die Versorgung der Pflegebedürftigen sicherstellen und zugleich ermöglichen, dass die Bewohner ihre Angehörigen sehen oder sprechen können. „Dieses Dilemma hat auch mich ganz persönlich zerrissen“, sagte Bedford-Strohm.
Stationsleiterin Ines Ambord fasste die Corona-Wochen so zusammen: „Es war megastressig. Wir Pflegekräfte waren Seelsorger, Kummerkasten und Prellbock.“ Körperlich und psychisch seien alle am Anschlag. „Trotzdem sind wir stolz, dass wir es gemeinsam geschafft haben.“
Landesbischof Bedford-Strohm zeigte sich berührt davon, „dass die Pflegekräfte hier über ihre Grenzen gegangen sind und mit welcher Liebe zu den Menschen sie gearbeitet haben“. Pflegende Berufe bräuchten eine zentralere Rolle in der Gesellschaft, mit besserer Bezahlung und mehr Wertschätzung. Er wolle sich dafür einsetzen, „aber es sind dicke Bretter, die wir bohren müssen“, sagte der Bischof, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.