Zurück

Herbstlicht

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,

ich war gerade 19, lebte zu Hause und hatte gerade den Führerschein. Meine hochbetagte Großmutter wohnte in einer Pflegeeinrichtung in der Nähe. Da bat mich meine Mutter, der Oma doch einen Gefallen zu tun. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was ich für Sie tun könnte, stimmte dann aber zögerlich zu. - Ich werde die Freude meiner sonst eher spröden Großmutter nie vergessen, als ich sie dann wunschgemäß an einem sonnigen Tag im Herbst mit dem Auto eine Straße am Waldrand entlang chauffiert habe - pure Begeisterung.

Licht und Farbe tun gut. Warmes Herbstlicht dringt in Körper, Geist und Seele. Die prächtigen Herbstbilder, weites Land in der Morgensonne, bunte Blätter im Nachmittagslicht gefallen uns wohl deshalb so gut.

Das, was wir im Herbstlicht sehen, braucht und bekommt Licht von außen, besonderes Licht … und meine Gedanken wandern weiter … wo kommt es her dieses Licht, diese Farben? Woher kommt diese warme frohe Helligkeit? Wo ist es wirklich hell? Was, wenn es kein Licht gibt, keine Farben mehr? … So komme ich leicht und schnell zu meiner Beziehung zu Gott und dem, was er mir Gutes getan hat. Nicht zu irgendeinem Natur-Gott, sondern zu Gott, dem Schöpfer, dem Gott, von dem die Bibel so viele Überlebensgeschichten erzählt.

Ich genieße das Licht, besonders im Herbst und gegen Ende einer Zeitphase - und mindestens ebenso im Frühling und zu Beginn von etwas Neuem, ach was, eigentlich immer. Es gibt viel zu entdecken und in farbenfrohem Licht zu sehen.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Woche und viel Licht, warmes, farbenfrohes Licht für die nächsten Schritte auf dem Weg.

Ihr Pfarrer Jochen Keßler-Rosa