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Ein neues Jahr wie eine offene Türe

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ..." (H. Hesse) - das passt natürlich am Jahresanfang. "Anfangen" kennen wir, jeden Morgen fangen wir neu an: Aufwachen, langsam aufstehen, die ersten Schritte ... der Blick in den Spiegel - ein müdes Gesicht schaut mich an - wo ist da der "Zauber"? - egal. Dann in die Küche, selbstverständliche Bewegungen, fühlt sich gut an, doch "zauberhaft". Jede Störung wäre jetzt fatal.

Allmählich wird alles bewusster, der erste planvolle Gedanke entwickelt sich - bei Manchen nach fünf, bei Anderen nach 30 Minuten.

So etwa geht es mir mit dem Jahresanfang. Die ersten Tage sind langsam. Von selbst entwickelt sich der Tag. Ich bin wie ich bin, wie Gott mich geschaffen hat - und das ist gut so. Vielleicht noch ein/zwei Tage Urlaub. Dann setzt das Denken ein. Die wohltuende Trägheit, der "Zauber", tritt zurück und weicht der Neugier, der Anspannung, ja, auch dem Druck der Erwartung an mich. Der "Zauber" liegt im Neuen, im neuen Tag, als Geschenk, und ich mitten drin. Ein neues Jahr, wie eine offene Tür, Gott hat sie aufgeschlossen - für mich.

Gehen wir gemeinsam und bewahren uns die unbeschwerte Selbstverständlichkeit der ersten Stunden und die Freude an der geschenkten Zeit.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Jahr 2022!
Ihr Pfarrer Jochen Keßler-Rosa