Dem Engel und Christuskind zuhören
Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,
trotz allem – und in diesem Anfang stecken alle Sorgen um Gesundheit und Krankheit dieser Tage – leben wir im Advent und erwarten das Weihnachtsfest. Noch mehr als sonst freuen meine Frau und ich uns an unserem gemeinsamen Adventskalender. Abwechselnd machen wir uns kleine, wirklich kleine, Geschenke. Die Sehnsucht nach den freudigen Empfindungen ist groß, und wenn ich sie spüre, „leuchten“ sie in diesem Jahr noch stärker als sonst, finde ich.
Ich glaube, dass uns solche Bräuche mehr zusammenführen, als alles Reden. Wir haben doch alle die gleichen Wünsche, auf deren Erfüllung wir hoffen, wenn wir liebevoll dekorieren, backen, Geschenke aussuchen und überlegen, wie es wohl dieses Jahr am 24. Dezember sein wird. Wenn wir Engel aufstellen, dann wünschen wir uns „Friede sei mit dir“ zu hören. Wenn wir die Krippe aufstellen, dann wünschen wir uns, dass es der ganzen Familie gut geht. Wenn wir Weihnachtslieder hören, dann hoffen wir auf ein harmonisches Miteinander da wo wir leben.
Gerade, weil es so viel Negatives und Belastendes unter uns Menschen gibt, ist es wohl nötig und wichtig, dass da eine spürbare Botschaft von außen kommt (so hat es gestern ein guter Bekannter formuliert, obwohl er von sich sagt, dass er nicht an Gott glaubt). Ich wünsche mir in diesem Jahr so sehr - und alle Jahre wieder - , dass wir dem Engel zuhören, der uns Frieden bringt, und dem Christuskind zuhören, das von der Macht der Liebe erzählt. Ich bin sicher, dass dieser Wunsch, in welcher Sprache und welcher Religion auch immer, alle Menschen dieser Welt miteinander verbindet - und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventswoche und dass alles Selbstgebackene richtig gut gelingt.
Ihr Pfarrer Jochen Keßler-Rosa