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Advent sehen 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter,

was sehen wir im Advent, wenn die Tage so kurz sind wie das ganze Jahr nicht? - Wenn es nicht mehr November ist und noch nicht Weihnachten? - Wenn kein Trubel in der Stadt ist und kein Gedränge bei Weihnachtsfeiern? Und in diesem Jahr, wenn Türen geschlossen sind, die sonst weit offen waren - Theater und Veranstaltungsräume?

Im ersten Moment sehen wir nichts, im nächsten Moment mehr, mehr von uns selbst und mehr von den Menschen, die immer bei uns sind. Ich höre noch die guten Wünsche vor einem Jahr: "Eine besinnliche Adventszeit!" Und jetzt - ist sie tatsächlich besinnlich. Das muss man erstmal aushalten.
Was sehen wir - in uns, um uns, was sehen wir mit dem Herzen? Was ist mir wirklich wichtig?

Bei mir ist es die Sehnsucht nach einem friedlichen und fürsorglichen Miteinander und nach einem Gott, der mich herausholt aus einer Ich-zuerst-Haltung. Ich möchte es schaffen, geduldig und großzügig sein. -
Es wird wohl ein paar Tage brauchen, bis ich mich an dieses besondere "Licht" des Advent gewöhnt habe.

Ich wünsche Ihnen einen ungewöhnlich besinnlichen, schönen Advent!
Ihr Pfarrer Jochen Keßler-Rosa